B-FAST – Bundesweites Forschungsnetz »Angewandte Surveillance und Testung«

Das Bundesweite Forschungsnetz »Angewandte Surveillance und Testung« (B-FAST) im Nationalen Netzwerk Universitätsmedizin hat sich als ein zentraler Baustein in Deutschlands Antwort auf die COVID-19-Pandemie etabliert. Mit dem ehrgeizigen Ziel, durch einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern effiziente Strukturen und Prozesse aufzubauen, hat B-FAST die Landschaft der Surveillance und Testung maßgeblich geprägt. Die Entwicklung und Erprobung von Best Practices für Surveillance- und Teststrategien in diversen Anwendungsbereichen standen dabei im Fokus. 

Ziele und Visionen von B-FAST  

Das Hauptziel von B-FAST war es, eine nachhaltig einsetzbare Surveillance- und Teststrategie zu entwickeln, die auf verschiedene Anwendungsbereiche zugeschnitten ist. Diese Strategie sollte eine umfassende Kenntnis über das Infektionsgeschehen generell und insbesondere in gesellschaftlich kritischen Bereichen wie Seniorenheimen, Kliniken, Schulen und Kindertagesstätten ermöglichen. Die frühzeitige Erfassung von Neuinfektionen und Eintragsquellen, die Validierung von Testverfahren sowie die Entwicklung von Konzepten zur Erkennung infektiöser Personen in verschiedenen Lebenssituationen waren dabei zentrale Pfeiler. Ein weiterer Fokus lag auf der Evaluation der IT-Unterstützung einiger Test- und Surveillancekonzepte, um unter anderem die Vorhersagewahrscheinlichkeit eines positiven Tests zu verbessern und ein schnelles Mapping von Kontaktnetzwerken bei unerwartet positiven Fällen zu ermöglichen. 

Herausforderungen und Anpassungen 

B-FAST stand vor der Herausforderung, seine Projekte dynamisch an die sich ständig ändernden Bedingungen der Pandemie anzupassen, ohne von den Grundzielen abzuweichen. Besonders die Reaktion auf neue Virusvarianten erforderte Flexibilität und die erfolgreiche Erweiterung um das Arbeitspaket molekulare Surveillance. Trotz dieser Herausforderungen gelang es dem Projekt, wichtige Handlungsempfehlungen zu entwickeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.  

Umsetzung und Erfolge  

Das Projekt brachte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 26 Standorten den deutschen Universitätsmedizin und etwa 50 weiteren Partnern aus Forschung und öffentlichem Gesundheitswesen zusammen. Die erfolgreiche Umsetzung des umfangreichen Arbeitsplans war nur durch eine gut strukturierte Projektleitung möglich, die sich aus dem Steuerungsgremium, der Leitungsgruppe und sieben Arbeitsgruppen zusammensetzte. Diese Struktur erwies sich als effektiv in der Leitung eines komplexen Netzwerks mit einem breiten Themenfeld.  

B-FAST deckte ein breites Spektrum an Aktivitäten ab, darunter die Erprobung von Testmethoden, die Entwicklung und Evaluation von Surveillance-Werkzeugen sowie die direkte Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Test- und Surveillancestrategien für kritische Bereiche. Durch regelmäßige Arbeitstreffen und einen transparenten Austausch konnten die Projektpartner schnell auf neue Herausforderungen reagieren. 

Ein Modell für die Zukunft 

B-FAST hat nicht nur die gesteckten Ziele nahezu vollständig erreicht, sondern auch während der Projektlaufzeit zahlreiche gesellschaftlich relevante Ergebnisse erzielt, die direkte praktische Anwendung gefunden haben. Die Etablierung einer nachhaltigen Vernetzung universitärer Partner aus verschiedenen Disziplinen ermöglichte einen multidisziplinären Ansatz, der für die Bewältigung aktueller und zukünftiger Pandemien entscheidend ist. Die enge Verzahnung mit dem Robert Koch-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschwaig, der Max-Planck-Gesellschaft sowie lokalen Gesundheitsämtern spielte eine Schlüsselrolle für die erfolgreiche Umsetzung von Test- und Surveillancekonzepten. 

B-FAST steht somit exemplarisch für eine erfolgreiche, zukunftsorientierte Strategie, die nicht nur auf die Bewältigung der aktuellen Pandemie ausgerichtet war, sondern auch wichtige Grundlagen für die Pandemievorsorge und -bekämpfung in der Zukunft legt. Mit seiner Arbeit hat das Projekt einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Resilienz des deutschen Gesundheitssystems gegenüber pandemischen Bedrohungen geleistet. 

Das B-FAST dient zur wichtigen Grundlage, auf der Projekte PREPARED (»Pandemic Preparedness«) im Netzwerk Universitätsmedizin und RISK PRINCIPE (»Risk prediction for infection control and treatment in hospitals«) in der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgebaut werden. 

NUM Geschäftsstelle TUM Medizin
 
Kontakt:
B-FAST Team am Standort der TUM Medizin
Prof. Dr.  Ulrike Protzer
Prof. Dr. Ulrike Protzer
Prof. Dr. Percy A. Knolle
Prof. Dr. Percy A. Knolle
Prof. Dr. Dirk H. Busch
Prof. Dr. Dirk H. Busch
Dr. med. Johanna Erber
Dr. med. Johanna Erber
Dipl.-Inf. Raffael Bild
Dipl.-Inf. Raffael Bild
Prof. Dr.med. Gil  Westmeyer
Prof. Dr.med. Gil Westmeyer
Dr. des. Hayim Malkhasy
Dr. des. Hayim Malkhasy
Sprechzeiten: Office-meetings by appointment only
Dr. med. Angelika Werner
Dr. med. Angelika Werner
OA Dr. Friedemann Gebhardt
OA Dr. Friedemann Gebhardt